Sensible Phasen nach Maria Montessori

Durch Individualität und die Betrachtung des Menschen als Teil eines Ganzen konnte sich die Pädagogik von Maria Montessori von bisherigen Erziehungsformen absetzen. Ein wichtiger Bestandteil der bis heute weit verbreiteten Montessori-Pädagogik sind die sensiblen Phasen. Maria Montessori erkannte während ihrer praktischen Arbeit mit Kindern, die bereits im Casa dei Bambini in Rom begann, die sensiblen Phasen bei Jungen und Mädchen. Diese Perioden zeichnen sich durch eine besondere Empfänglichkeit aus. Demnach umfassen sie Zeiten, in denen sich Kinder besonders intensiv für verschiedene Dinge und Sachverhalte interessieren. Durch dieses Interesse können sie neue Inhalte schneller und einfacher erlernen.

Die sensiblen Phasen basieren auf der Kenntnis, dass jedes Kind über einen Geist verfügt, durch den es den natürlichen Willen hat, neues Wissen zu erlernen und sich von der Abhängigkeit zum Erwachsenen zu lösen. Das Interesse, das Jungen und Mädchen in sensiblen Phasen zu erkennen geben, kann unterschiedlich sein und wird durch den individuellen Entwicklungsstand des Kindes beeinflusst. In der heutigen Montessori-Pädagogik wird aus diesem Grund zwischen mehreren sensiblen Phasen unterschieden. Neben der für Sprache handelt es sich um die sensiblen Phasen für Ordnung, für die Sinne und die Persönlichkeit. Die Dauer, die eine sensible Phase umfasst, kann mehrere Wochen, aber auch nur wenige Tage betragen.