Montessori Kosmische Erziehung
Die kosmische Erziehung Maria Montessoris fußt auf der bereits bei den antiken Griechen begründeten Überzeugung, der Mensch sei ein Mikrokosmos im Makrokosmos, ein kleiner Teil im großen Ganzen.
Dieser bildungstheoretische Ansatz Montessoris bildet eine Grundlage ihrer Pädagogik und damit auch für den Schulunterricht an Montessori-Einrichtungen. Er geht von der Überzeugung aus, dass der Mensch durch die Gabe des Intellektes seine Position und seine Aufgabe im Kosmos Erkennen und beeinflussen kann, was ihn existenziell vom Tier unterscheidet. Damit verbunden ist die Vermittlung der Übernahme voller Verantwortlichkeit für die eigenen Handlungen sowie für die Welt, in der diese Handlungen Wirkung entfalten. Nach Montessori dienen alle Wechselbeziehungen, die der Mensch eingeht, der Erfüllung eines kosmischen Planes. Die Begründung dieses universellen Planes greift auf religiöse Motive zurück, nötigt die Kinder jedoch nicht zur Annahme dieser. Dies widerspräche dem Grundsatz der Erziehung zur Selbstständigkeit, der einen sehr hohen Stellenwert in der Montessori-Pädagogik hat. Teil der kosmischen Erziehung ist die Überzeugung, dass der Mensch die Natur kultivieren soll, ohne auf Kosten anderer Lebewesen oder gar des gesamten Lebensraumes Profit zu schlagen. Die Aufforderung, eine Kultur zum Wohle der Menschheit, zum Wohle des gesamten Lebensraumes zu schaffen ist das fundamentale Anliegen der Montessori-Pädagogik.
Auch wenn der Mensch als Teil einer universellen Einheit dargestellt wird, bildet die besondere Stellung in der Schöpfung, die der Mensch durch seine Begabung zur Vernunft einnimmt, die Kernüberzeugung der kosmischen Erziehung.